Gute Nachrichten! Die Bundesregierung hat sich endlich dem Druck gebeugt und eingesehen, dass eine Corona-Tracing-App nur funktionieren kann, wenn Bürger darauf vertrauen können, dass der Staat nicht massenhaft private Daten einsammelt dabei! THREAD
Was mich aber immer noch verwundert: dass die BuReg und ihre Berater in der Presse mit ihrem Narrativ durchkommen, es gäbe einen Machtkampf, ob die Daten beim Staat gesammelt werden oder bei Apple/Google. Das ist falsch!
Die BuReg wollte eine zentrale Datenbank von Kontakten zwischen Menschen aufbauen um darauf weitere Analysen durchzuführen. Diese könnten sicherlich hilfreich sein für die Forschung. Aber es wäre nur ein kleiner Schritt von dort zur Deanonymisierung und Massenüberwachung. 2/x
Ein dezentraler Ansatz belässt die sensiblen Kontaktdaten hingegen pseudonymisiert auf den Geräten der Nutzer, außer sie werden gebraucht um Kontakte über eine Infektion zu informieren. Hier entstehen gerade KEINE zentralen Datenberge.
Auch dabei gibt es noch viel zu beachten und offene Fragen. Die wichtigsten Anforderungen hat der #ccc hier zusammengefasst:
https://ccc.de/de/updates/2020/contact-tracing-requirements
Ganz elementar: die App muss open source sein, damit jeder überprüfen kann, dass sie nur tut, was sie soll. 3/x
Die BuReg hingegen stört sich vor allem daran, dass sie nichts vom Datenkuchen abgekriegt haben. Ihre Antwort auf amerikanische Datenkraken ist nicht Datensparsamkeit sondern der Wunsch nach eigenen Deutschen/Europäischen Datenkraken. Hier braucht es ein grundsätzliches Umdenken! 6/x
@marie_schaeffer
Vielen, vielen Dank für diesen Thread
Nur weil Google und Apple sich in diesem Fall für die datensparsame Lösung eingesetzt haben heißt das nicht, dass "Big Tech" gewonnen hat. Vielmehr haben die Zivilgesellschaft und der Datenschutz einen Zwischensieg errungen! Danke Allen, die sich dafür eingesetzt haben!
Jetzt muss der Druck aufrecht erhalten werden, damit die praktische Umsetzung diese einmalige Chance nicht verspielt. /ENDE